Erst im Juli war Michael Boris nach sechs Interview-Runden - RevierSport berichtete - Trainer des dänischen Erstligisten SönderjyskE geworden. Nur vier Monate später ist er seinen Job wieder los.
Der Tabellen-Vorletzte der dänischen "Superligaen" hat nach dem jüngsten 0:6-Debakel gegen Silkeborg, dem ersten Rückrundenspiel der Saison, die Notbremse gezogen und sich von Boris getrennt. Auch der Viertelfinal-Einzug im dänischen Landespokal konnte dem gebürtigen Bottroper nicht mehr helfen. "Es gab einige Trends, die den richtigen Weg gewiesen haben, aber leider gibt es auch einige Dinge, die nicht wie erwartet funktioniert haben. Daraus ziehen wir nun die Konsequenz", erklärte SönderjyskE-Direktor Jonas Lygaard in einer Klubmitteilung.
"Wenn du wenig Punkte holst, dann ist es eine Frage der Zeit bis man seinen Job verliert. So ist das Geschäft", sagt Boris gegenüber RevierSport. Er ergänzt: "Es war aber nicht alles schlecht. Wir haben Bröndby zuhause geschlagen, gegen den FC Kopenhagen 1:1 gespielt, gegen FC Midtjylland in der Nachspielzeit verloren. Wir haben das kleinste Budget der ganzen Liga. Wir hatten sehr enge Spiele und sind im Pokal im Viertelfinale. Das Silkeborg-Spiel war unsere schlechteste Partie, da wurden wir vorgeführt. Natürlich bin ich aber auch enttäuscht. Es war trotzdem eine super Erfahrung. Ich habe viele nette Menschen in Dänemark kennengelernt. Jetzt gilt es für mich, wieder den Akku aufzuladen."
Der 46-jährige Boris war bis Mai 2021 beim ungarischen Klub MTK Budapest unter Vertrag, schaffte mit dem Hauptstadtklub den Aufstieg in die erste Liga und in der Saison darauf den Klassenerhalt. Trotz gültigen Vertrages bis zum Sommer 2022 trennte sich MTK von Boris, dieser heuerte dann bei SönderjyskE an.
Boris trainierte auch schon Schalke II und den KFC
In Deutschland ist der ehemalige Torwart unter anderem für sein Engagement beim KFC Uerdingen (Juli 2015 bis März 2016), der U23 des FC Schalke 04 (Januar 2010 bis Juni 2011) und bei den Sportfreunden Siegen (Juli 2011 bis Januar 2014 und November 2014 bis Juni 2015) bekannt. Zwischendurch war Boris, der seit Sommer 2016 in Ungarn arbeitete, auch Trainer der ungarischen U19- und U21-Nationalmannschaften.